Internet als künftiges Leitmedium und wo bleibt das Fernsehen?

Über das Internet und die Chancen künftig als Leitmedium zu dienen, habe ich ja schon des öfteren sinniert. So schrieb ich bspw. im Beitrag Schöne neue Online-Welt oder wie althergebrachte Medien an Einfluss verlieren darüber wie sehr sich das Informationsverhalten der Deutschen schon verändert hat. Besonders für die unter 30-jährigen ist das Internet inzwischen das Leitmedium schlechthin! Fernsehen und normale Tageszeitungen dagegen verlieren mehr und mehr an Bedeutung.

Heute fand ich dazu ein passendes Interview des Medienportals DWDL mit dem ZDF-Intendanten Markus Schächter. Darin anwortet er auf die Frage nach dem Internet als künftiges Leitmedium:

Das Fernsehen bleibt noch lange Zeit das Leitmedium. Aber die Konvergenz führt dazu, dass man bald nicht mehr weiß, auf welchem Weg die Bilder auf den Schirm kommen. Bezogen auf Nutzungsdichte und -häufigkeit in der Breite der Bevölkerung ist Fernsehen weiter das Leitmedium. Aber dieses Leitmedium, egal ob öffentlich-rechtlich oder kommerziell, stellt sich selbst in Frage, wenn es keine Antwort auf die zunehmende Konvergenz findet.

Wie sehr das ZDF noch mit dieser Konvergenz zu kämpfen hat, sieht man bei Indiskretion Ehrensache. Thomas Knüver schreibt hier über den misslungenen Versuch des ZDF die US-Wahlen per Blog zu begleiten.

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Wie schwer sich auch die Kollegen von der ARD mit den neuen Medien tun, zeigt die „Affäre“ um das gekürzte Interview mit Russlands Ministerpräsidenten Wladimir Putin. Dank verschiedener Blogger, Hin- und Herübersetzungen und großem Engagement kann man nun bspw. beim Spiegelfechter das gesamte Interview (inkl. Markierungen der nicht gesendeten Teile) lesen.

Wenn man mal von den Schwierigkeiten absieht, die v.a. die ÖR noch mit dem Medium Internet haben, spricht eigentlich nichts dagegen, dass das Internet künftig für alle Bevölkerungsschichten das Nummer Eins-Medium sein wird. Die Informationen sind schnell verfügbar, vielfach abrufbar und auch von vielen kommentierbar. Gerade wenn die Informationen immer mehr zunehmen, wird man sich auf lenkende Internetseiten verlassen. Dadurch, dass die Information nachprüfbar sind, ist man auch vor Mißbrauch geschützt (siehte Putin-Interview). Über die weitere Zukunft des Internet hab ich ja hier schon geschrieben.


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