Quark zum Kaffee: Mütter steigen früher aus

Einer aktuellen Studie zufolge steigen Mütter früher aus. Dies geht aus einer Studie des Bochumer Lehr-Orts für erwähnenswerte Daten unter der Leitung von Lukas Heinser, B.A. hervor. So heißt es darin: „Wenn ein Fernzug in einen Bahnhof einfährt, stehen Mütter als erste am Ausgang – egal, wie alt ihre Kinder sind.“ Für die Studie haben die Wissenschaftler mehrere Reisen in ICEs der Deutschen Bahn unternommen und das Verhalten der Fahrgäste vor dem Aussteigen beobachtet. Weiter heißt es darin: „Nach den Müttern, die sich oft schon bis zu zehn Minuten vor der geplanten Ankunft hinter den Türen positionieren, folgen Rentner auf Platz 2 und Schulklassen auf dem dritten Rang. Am längsten bleiben der Studie zufolge Geschäftsreisende sitzen.“

So, wer bis hierhergekommen ist, glaubt entweder alles was im Netz steht oder hat tatsächlich verstanden, dass es sich um einen ironischen Beitrag gehandelt hat (Was sicher so gut wie auf alle Leser zutrifft – hoffe ich). Die „Studie“ stammt vom Blog Coffee And TV bzw. dem neu geschaffenen Institut BLOED. Auslöser dieser genialen, ironischen Geschichte war die „Affäre“ um das “G.R.P. Institut für Rationelle Psychologie” und dubiose, unglaubwürdige Studien. Näheres dazu bei SPON.

Es wird mal wieder deutlich, wie schnell man auf dubiose „Umfragen“ oder „Studien“ reinfallen kann, denn offensichtlich wird jede noch so banale Lebenssituation von Wissenschaftlern erfasst. Ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht. Wichtig ist nur, dass man möglichst sensationelle Ergebnisse präsentieren kann. Lustigerweise findet man die Meldungen dann immer zuerst bei Boulevardzeitungen oder den „Infoportalen“ großer Internetanbieter, bis die „Studien“ schließlich auch in den (Online-)Boulevardteilen renommierter Medien landen. Was kann davon für sich selbst mitnehmen? Glaubt nicht alles, was in Netz steht, auch nicht auf Seiten vermeindlich renomierter Medien. Wenn keine Quelle angegeben ist, spricht das von vornherein mal nicht für das Ergebnis. Wenn die Quelle angegeben ist, sollte man mal ein bisschen Zeit auf die Quellenüberprüfung aufwenden…ist ja dank Internet nicht allzu schwer und manchmal sehr erhellend. Bis dahin warten wir gespannt auf neue Studienergebnisse des BLOED.


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