Abmahnwelle – was Bloggern so alles drohen kann

Über Abmahnungen und was damit so alles verbunden ist, hat bestimmt jeder Blogger bzw. Blog-Leser schon mal gehört. Was aber im Einzelfall wirklich zu tun ist, darüber macht sich bestimmt nur der ein oder andere Gedanken. Beim best-practice-business-blog fand ich nun einen Hinweis auf ein ausführliches eBook zu diesem Thema.

Die Initiative Abmahnwahn-Dreipage, der Verein gegen den Abmahnwahn e.V. und Rechtsanwalt Dr. Alexander Wachs haben auf ihrer Website das (kostenfreie) eBook: „Wegweiser – Abmahnung“ veröffentlicht.

Die darin enthaltenen Informationen hätten sicher auch Haris Halkic von 1000tipps.com bei seiner Abmahnung im Juni geholfen. Aber aufgrund des dortigen Umfangs war das ganze ja noch überschaubar. Die Informationen aus dem eBook sind jedenfalls dahingehend recht eindeutig, dass man ohne anwaltlichen Rat nur bedingt erfolgreich auf so etwas reagieren kann. Was mich daran erinnert, mal wieder mit meinem befreundeten Anwalt einen Kaffee trinken zu gehen.

Apropos Anwalt: Bei Udo Vetters law blog stieß ich heute auf eine witzige VZ-Geschichte. Die Siegburger Anwälte Jürgen Vogel und Susanne Zahn betreiben ihren Kanzlei-Webauftritt unter anwaelte-vz.de. Die Initialen stimmen ja soweit, von daher dürfte es Abmahn-Spezialist studiVZ schwer haben. Aber mal abwarten. Über die Probleme, die die VZ-Endung bringen kann, habe ich ja am Beispiel der Börsen-Community boerse-vz bzw. wie sie jetzt heißt b-vz.de schon hier und hier berichtet.

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Das ist aber noch garnichts im Vergleich zu dem, was einem US-Blogger passiert ist. Der Musikblog antiquiet.com hatte neun Titel des neuen Guns’n’Roses-Albums vorabveröffentlicht. Woraufhin das Musiklabel der Rockband und der Branchenverband reagierten und die Bundespolizei FBI einschalteten. Neben der obligatorischen Entfernung der Songs von der Website wurde Blogger Kevin Cogill aber auch mit allen Schikanen verhaftet. Der Branchenverband will nun ein Exempel statuieren. Die Information in Gänze findet sich bei heise online.

Ob dem US-Finanzdienst Bloomberg ähnliches droht, ist weniger wahrscheinlich. Dieser hatte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag versehentlich vom Tod des Apple-Gründers Steve Jobs berichtet und einen Nachruf veröffentlicht. Das ganze wurde zwar sehr schnell dementiert, dennoch sorgte das ganze für große Aufregung. Mehr dazu findet sich u.a. beim US-Portal gawker.com, aber auch cnet schreibt ausführlich darüber. Daneben das ganze auch bei SPON auf deutsch.


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