Wie plane ich meine monatlichen Ausgaben? Selbständige sind besonders gefordert!

Als Selbständiger kann man zwar auch -vorausgesetzt sein Gewerbe läuft- mit regelmäßigen monatlichen Einnahmen rechnen, allerdings können diese in der Höhe erheblich variieren.

Vor allem dann, wenn die Einnahmen zu 100% provisionsbasiert sind. Vorhersagen für die jeweiligen Monate sind dann nicht genau möglich und man kann nicht pauschal planen, wie das eventuell jemand mit einem Fixgehalt könnte.

Deshalb sollte man sich neben der Einnahmenseite in erster Linie um seine Ausgaben kümmern, also annähernd wissen wieviel monatlich für was ausgegeben wird. Das muss nicht Cent-genau sein, aber ob ich für Lebensmittel 200 oder 450 Euro ausgebe, sollte man schon ungefähr wissen.

Wenn man schon eine Zeit selbständig tätig ist, hat man zumindest einen groben Richtwert, mit welchen Einnahmen man im Durchschnitt aufgrund seiner bisherigen Erfahrung „relativ sicher“ planen kann. Von diesem Wert sollte man zunächst auch einmal ausgehen. Es empfiehlt sich hier, über diesen Durchschnittswert hinaus gehende Summen beiseite zu legen für Monate, in denen die Einnahmen möglicherweise unter diesem Wert liegen.

Sollte sich hier natürlich etwas ändern, muss hier selbstverständlich die finanzielle Lage neu überdacht werden.

Wenn man unregelmäßige Einnahmen hat, sollte man -gerade in der Anfangszeit, aber natürlich auch später- auf unnötige Ausgaben verzichten (dazu gehören vorwiegend Dinge, die man nicht braucht, aber trotzdem gekauft werden, wie zum Beispiel das berühmte Angebot „nur jetzt im April“ oder auch das kostspielige Thema Ausgehen/Unterhaltung ) und wirklich nur die notwendigen Dinge zu zahlen haben. Dazu gehören beispielsweise Wohnung, Lebensmittel, Krankenversicherung, Benzin, Energiekosten usw.

Während ich hier schon auf Spartipps für Selbständige und Spartipps für Alle hingewiesen habe, ist man nicht davor geschützt, bei bestimmten Ausgaben tiefer als geplant in die Tasche zu greifen. Hier meine ich zunächst einmal die Krankenversicherung. Wer als Selbständiger privat versichert ist, sollte genau darauf achten, welche Art von Tarif er wählt.
Denn sein Monatsbeitrag wird u.a. von dem Selbstbehalt abhängig sein, den er wählt. Das sind diejenigen Kosten, die er neben seinem zu zahlenden Monatsbeitrag bei Inanspruchnahme von Arztleistungen selbst zu tragen hat. Wer einen hohen Selbstbehalt hat, kann je nach Tarifgestaltung tausende von Euro Eigenbeteiligung haben. Wenn dann etwas gesundheitlich vorkommt, muss bis zu dieser Summe erst selbst geleistet werden.
Diesen Punkt sollte man nicht unterschätzen und in seine Überlegungen mit einbeziehen.

Es bietet sich also an, so wenig wie möglich fixe Kosten aufzubauen, um größere Spielräume für Unvorhergesehenes zu haben.

Allerdings muss man sich auch Zeit geben, sein zur Verfügung stehendes Budget relativ zu den Kosten zu beobachten, um einen besseren Überblick zu bekommen, wie tatsächlich in der Regel das Einnahme-/ Ausgabeverhalten ist. Und bei Bedarf nicht zögern, sondern seine Kosten permanent unter Kontrolle halten, weil man auch nur so seine weitere Selbständigkeit gewährleisten kann.


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