Studiengebühren verhindern höhere Studentenzahlen

Dass Studiengebühren höhere Studentenzahlen verhindern war bisher eigentlich eher ein Gefühl, als statistisch belegt. Das hat sich nun geändert – zumindest berichtet SPON über eine bisher unveröffentlichte Studie des Bundesbildungsministerium.

Als die zentrale Zahl der Studie wird folgendes genannt:

Im Abiturienten-Jahrgang 2006 haben wegen der neuen Gebühren bis zu 18.000 junge Menschen kein Studium aufgenommen.

Ich finde diese Zahl erschreckend, denn offensichtlich strömen die Abiturienten vermehrt auf den Ausbildungsmarkt. Dort wiederum drücken sie das Bildungsniveau nach oben und nehmen dort Leuten mit Mittlerer Reife oder Hauptschulabschluss die Ausbildungsplätze weg. Nicht dass jetzt Abiturienten generell keine Ausbildung machen sollten, nein, aber ich denke man sollte doch immer versuchen den bestmöglichen Bildungsweg zu gehen. Und da sollte bei Abiturienten nicht unbedingt immer eine Ausbildung an erster Stelle stehen, denn auch in einem Studium lassen sich viele praktische Tätigkeiten unterbringen – wenn man will.

Was neben den Studiengebühren natürlich ebenfalls belastet, sind die sonstigen, sehr teils sehr hohen Kosten. Angefangen von Semestergebühren, über das Semesterticket, bis hin zu Büchern und Wohnen&Leben. Solange die Finanzierung eines Studiums nicht durch entsprechende Unterstützungen gesichert wird, werden viele Leute, deren Eltern nicht mal eben so das bezahlen können, einfach nicht studieren. Und dass das auf Dauer wenig sinnvoll ist, zeigt ja die Diskussion um die fehlenden Ingenieure.

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Ich bin gespannt, ob die Studie in Gänze öffentlich gemacht wird und ob dann wirklich eine Diskussion über das Bildungsthema in Deutschland beginnt. Aber da das Bildungsthema hierzulande ja nie ideologiefrei diskutiert wird, sehe ich schwarz für eine wirklich ernsthafte Auseinandersetzung mit den Problemen rund um die Bildung.


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