Finanzmarktkrise trifft Österreich – Constantia Privatbank als erste Bank gerettet

Die Finanzmarktkrise hat heute Österreich erreicht – mit voller Wucht. Nach einer Pressemitteilung der Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zufolge wurde heute die Constantia Privatbank AG durch das Rettungspaket des Staats aufgefangen.

Bei der Constantia Privatbank AG handelt es sich um ein kleines Institut mit 260 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von rund 1,2 Mrd. Euro bei einem Kundenvermögen von rund 10 Mrd. Euro. Das Kernkapital beträgt laut OeNB rund 104 Mio. Euro. Aufgrund eines drohenden Liquiditätsengpasses sind „führende österreichische Banken übereingekommen, die Constantia Privatbank AG zum Schutz der Sparer und Anleger zu übernehmen und mit entsprechender Liquidität auszustatten.“

Konkret heißt es:

Die führenden österreichischen Banken „UniCredit Bank Austria AG“, „Erste Group Bank AG“, „Raiffeisen Zentralbank Österreich AG“, „Österreichische Volksbanken AG“ und „BAWAG-P.S.K. AG“ stellen deshalb mit sofortiger Wirkung Liquidität im Ausmaß von 400 Mio EUR zur Verfügung. Die Republik Österreich haftet im Rahmen des derzeit als Regierungsvorlage vorliegenden und im Parlament zu beschließenden Finanzmarkt­stabilitätsgesetzes. Weitere 50 Mio EUR kommen von der OeNB.

Die fünf Banken gründen eine Zweckgesellschaft, die 100 Prozent der Aktien der Constantia Privatbank übernimmt und die Bank weiterführt.

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Durch die Übernahme soll wohl auch ein Einsatz der Einlagensicherung vermieden werden, da aufgrund der langen Dauer der Auszahlung bei anderen Banken ein „Run“ einsetzen könnte, was unverhersehbare folgen für die Banken in Österreich, aber auch in anderen EU-Staaten hätte.


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