Extremsport, Freizeitstress und andere Verrücktheiten

Dass die Freizeitaktivitäten immer aufregender und Extremsport immer verbreiteter werden, war mir ja schon klar. Aber dass es Leute gibt, die freiweilig den höchsten Berg Deutschlands hochjoggen und dabei ihr Leben aufs Spiel setzen, hat mich dann doch etwas überrascht. Die zwei Toten und um die 50 Verletzten auf der Zugspitze gingen ja durch alle Medien.

Bei Spiegel-Online findet man nun ein Interview einem dieser Verrückten. Er bedankt sich bei der Bergwacht, ohne die er nicht ins Ziel gekommen wäre. Da fragt man sich dann aber schon, ob die Leute nicht doch lieber wieder Marathon laufen sollte, da gefährden sie wenigstens ihre Begleiter und Helfer nicht. Aber solche Extremsportereignisse gehen ja meistens sowieso auf Kosten der Allgemeinheit. Seien es gefährliche Skifahrten, abseits der Pisten, wo man dann per Helikopter gerettet werden muss. Seien es Autorennen quer durch Deutschland, wo man als normaler Autofahrer froh sein kann, wenn man noch auf die rechte Spur kommt. Oder seien es Schwimmaktionen in eigentlich nicht dafür vorgesehenen Gewässern.

Ich will mich hier jetzt nicht als Moralapostel aufspielen – ich hab ja auch schon Mist gebaut – aber ein bisschen mehr Vernunft in der Freizeit wäre schon schön. Sicherlich müssen die Leute aufgrund ihrer kurzen Freizeit möglichst viel aufregendes hineinpacken. Da kann es aber dann doch nicht Sinn und Zweck sein in dieser Zeit möglich extreme Dinge zu tun. Der Adrenalinkick ist ja manchmal gut und schön, aber das kann nicht alles sein. Den drohenden Freizeitstress durch Extremsport und andere Verrücktheiten zu bekämpfen halte ich dann doch für falsch.


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