Deutsche Börsen-Top 300 mit kräftigen Verlusten

Eigentlich ist das ganze ja nichts neues: Die deutschen Aktienmärkte sind von ihren Höchstständen etwa so weit entfernt wie der Weihnachtsmann vom Badeurlaub… die Wirtschaftsprüfer von PWC haben dies nun noch einmal mit ihrem Top 300-Ranking dargelegt.

Kurz zusammengefasst: Der Börsenwert der 300 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland ist zwischen 2006 und 2008 um über 25 Prozent gesunken! Mitte Oktober 2008 hatte die Marktkapitalisierung der 300 führenden Aktiengesellschaften nur noch bei rund 824,6 Mrd. Euro und damit um gut 285,25 Mrd. Euro unter dem Börsenwert der „Top 300“ von 2006 gelegen. Gleichzeitig hat sich die Zusammensetzung der Rangliste deutlich verändert: 39 der 300 Aktiengesellschaften von 2006, gehören heute nicht mehr zu dieser Gruppe.

Das gemessen am Börsenwert mit Abstand teuerste deutsche Unternehmen ist derzeit – welch Überraschung – Volkswagen. Über die Hintergründe des rasanten Kursanstiegs muss man ja eigentlich nichts mehr schreiben…

„Zu den größten Verlierern am Aktienmarkt zählen im Zuge der Finanzmarktkrise die Banken und Finanzdienstleister. Sie haben nicht nur massiv an Börsenwert eingebüßt, sondern sind auch in der Rangfolge deutlich abgerutscht“, wird Joachim Englert, Partner bei PwC im Bereich Advisory zitiert. Auch das ist ja eigentlich kein Wunder. Beispiel Hypo Real Estate: Der DAX-Wert hat auf Jahressicht über 90 Prozent an Wert verloren! Bei der Deutschen Bank sinds rund 70 Prozent Kursverlust. Und auch bei der Allianz sind noch rund 50 Prozent Minus zu verkraften.

Nicht nur der Gesamtwert sank, sondern auch die Zusammensetzung der „Top 300“ hat sich zwischen 2006 und 2008 stark verändert. Hauptursache waren PWC zufolge Übernahmen. So wurden 16 Prozent der größten 300 Unternehmen zwischen 2006 und 2008 von Investoren aufgekauft.

Während die Zusammensetzung der „Top 100“ und der „Top 101 – 200“ kaum Bewegung zeigte, hat sich das unterste Segment der „Top 300“ besonders stark verändert. Von den kleinen Unternehmen des Jahrgangs 2006 etablierten sich der Studie nach zwei Jahre später elf in der Gruppe der mittelgroßen Aktiengesellschaften, 32 Unternehmen zählten nicht mehr zu den 300 größten Deutschlands. Wie man sieht hat die Finanzkrise alle Branchen im Griff. Weshalb die Wahl zum Wort des Jahres 2008 sicher gerechtfertigt ist.


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