Schöne neue Online-Welt oder wie althergebrachte Medien an Einfluss verlieren

Gestern hatte ich ja über die Probleme der Medien im Internet geschrieben. Besonders die Verwendung von „gekauftem“ und „gesponsertem“ Content hatte ich in meinem Beitrag kritisiert.

Heute stieß ich auf einen daran anknüpfenden Beitrag von FAZ-Netzökonom Holger Schmidt. Er schrieb darin über eine interessante Allensbach-Umfrage zum Informationsverhalten der Deutschen. Bemerkenswert fand ich dabei vor allem die Tatsache, dass das Internet klassischen Medien rapide Marktanteile abnimmt und sich gerade die Generationen, die mit dem Internet aufgewachsen sind (also die bis 30/35-jährigen) von klassichen Medien wie Tageszeitung aber dem Fernsehen mehr und mehr abwenden. Ich will da jetzt garnicht näher auf die Gründe eingehen – das findet man ausführlich in dem Artikel bzw. in der Studie selbst.

Es geht mir primär um die dadurch immer wichtiger werdende Sorgfaltspflicht der Online-Medien. Wie ich ja schon gestern geschrieben hatte, ist es mit dem Qualitätsjournalismus im Internet noch nicht überall weit her. Besonders das Leitmedium Spiegel-Online macht immer wieder mit Pannen auf sich aufmerksam, wenngleich diese leider keine so großen Wellen schlagen, wie die meiner Meinung nach zwar peinlichen, aber nicht so dramatischen Flaggen-Fehler bei den Tagesthemen. Zettel wies übrigens heute daraufhin, dass vom einstigen Leitmedium „Der Spiegel“ wohl auch nicht mehr viel übrig geblieben ist. Er spricht dabei von der Spiegel-Onlinisierung der Sorgfalt, was das ganze meiner Meinung nach gut umschreibt. Es bleibt dem gemeinen User also nur übrig jeden Artikel zu hinterfragen und sich selbst schlau zu machen. Da die oben erwähnte junge Generation aber mit dem Internet aufgewachsen ist und um die Qualität der Medienangebote weiß, sehe ich das ganze doch sehr entspannt. Fehler werden schnell erkannt und sprechen sich rasend schnell herum. Dabei fällt mir ein Spruch aus meiner Kindheit ein: „Man darf nicht immer alles glauben was in der Zeitung steht.“ Dass das auch für das Internet zutrifft ist zwar bedauerlich, aber weniger dramatisch.


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