Die Sache mit der Fremdkontamination

[ad]

Tja als langjähriger CSI-Fan kennt man die Situation. Es wird DNA-Material auf einem Beweisstück gefunden, das offensichtlich nicht dahingehört, etwa weil es von einem Labormitarbeiter kommt. In solchen Fällen gibt es in der TV-Serie dann immer Großalarm und alle Beweismittel müssen erneut untersucht werden. Was aber wenn, die Untersuchungsmittel schon verunreinigt sind?

Vor diesem Fall stehen nun die Ermittlungsbehörden in Baden-Württemberg. Besonders die als „Phantom von Heilbronn“ gesuchte Polizistenmörderin war ja bundesweit durch die Medien gegangen. Die Landeskriminalamt Baden-Württemberg gab heute in einer Pressemitteilung bekannt:

Das Landeskriminalamt untersucht seit April 2008 in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA), den Landeskriminalämtern Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und dem Landeskriminalamt Oberösterreich intensiv die Möglichkeit einer Fremdkontamination und aller damit zusammenhängenden Fallkonstellationen.
Im Kriminaltechnischen Institut des LKA Baden-Württemberg wurden in diesem Zeitraum bereits mehrere hundert unbenutzte Wattestäbchen als so genannte Leerproben untersucht. Diese Untersuchungen verliefen ohne Ergebnis und ergaben keinen Hinweis auf Fremdkontaminationen. Es besteht dennoch die Möglichkeit, dass Wattestäbchen einzelner Lieferchargen verunreinigt sein könnten. Dieser Hypothese wird seit Februar dieses Jahres mit hohem Untersuchungsaufwand nachgegangen. Anlass hierfür waren verschiedene DNA-Treffer der sog. UWP im Zusammenhang mit Sachverhalten, die aus kriminalistischer Sicht nicht mehr plausibel waren. Das Ergebnis der umfangreichen und sehr aufwändigen Überprüfungen liegt noch nicht vor. Die Klärung aller in diesem
Zusammenhang aufgetauchten kriminaltechnischen Fragestellungen erfolgt unter Federführung des BKA in einer Arbeitsgruppe der betroffenen Kriminaltechnischen Institute.
Bis zum Vorliegen eines gesicherten Ergebnisses zu einer möglichen Fremdkontamination von Spurensicherungsmaterialien sind konkrete Aussagen zu bestimmten Verunreinigungen bzw. Spurenverursachern spekulativ.

Man darf gespannt sein, was am Ende dabei herauskommt. Aktuell werden wohl die Mitarbeiter des Wattestäbchenherstellers zu DNA-Proben herangezogen. Wenn es tatsächlich dort zu Verunreinigungen gekommen wäre, handelte es sich wirklich wie SPON schreibt um „Eine sehr peinliche Geschichte“.

[ad]


Kommentarfunktion ist deaktiviert