Youtube kann sich nicht mit GEMA einigen und blockt Musikvideos

Die zu Google gehörende Video-Plattform YouTube und die GEMA, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, konnten sich nicht auf neue Vertragsbedingungen einigen. Dies gab die GEMA heute per Pressemitteilung bekannt.

Bei der GEMA heißt es dazu:

Der zum 31.3.2009 ausgelaufene Vertrag ermöglichte YouTube die Nutzung des von der GEMA vertretenen Repertoires musikalischer Werke in Musikvideos und Filmvideos, einschließlich der von Nutzern erstellten Videos. Die Verhandlungen über eine neue Vereinbarung scheitern bislang daran, dass YouTube nicht bereit ist, die Forderungen der GEMA nach Transparenz hinsichtlich des genutzten Musikrepertoires zu erfüllen. Angeboten wird von YouTube nur eine Verlängerung des Vertrags auf Basis einer Pauschalzahlung ohne ausreichende Informationen zu den genutzten Musikwerken und der Anzahl der Streams. Das lehnt die GEMA ab, da es nicht möglich ist, ohne diese Angaben die Angemessenheit der Vergütung zu beurteilen und die Vergütung zielgerichtet an die Urheber und Musikverlage weiterzuleiten.

Nach Angaben des Handelsblatts hat YouTube heute um 19.00 Uhr alle professionellen Musikvideos in Deutschland vom Netz genommen. Zu den Forderungen der GEMA schreibt die Zeitung, dass Google derzeit einen Betrag von zwölf Eurocents pro einmaligem Abspielen aus dem Internet nennt, was rund fünzig Mal so hoch sei wie der vor wenigen Wochen geforderte Tarif der britischen Verwertungsgesellschaft „PRS for Music“. Patrick Walker, Director of Video Partnership für Europa, bezeichnete dies gegenüber dem Handelsblatt als „völlig unglaublich“.
Die GEMA-Sprecherin Bettina Müller bestreitet dies laut Handelsblatt wiederum: „Wir haben Google einen Betrag von einem Eurocent pro Stream angeboten.“
Hintergrund der unterschiedlichen Auffassungen über die Zahlungen sind wohl die konträren Auffassungen um die Tiefe der Nutzungsinformationen. Somit bleibt abzuwarten, wie tief sich YouTube in die Karten schauen lässt. Die User werden die nächsten Tage aber sicher ein eingeschränktes Angebot vorfinden.

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