Wir neigen alle zur Selbstzerstörung
21. Mai 2009 von Thomas Heinrich | kein Kommentar
Aggressiver Titel, was? Aber, ist es nicht so? Ihr fragt Euch sicher, wie das eigentlich gemeint ist, stimmt’s? Und da wir ja ein Blog sind, der gerne auch mal Fragen stellt, habe ich hier einiges für Euch.
Was ist für jeden von Euch der tägliche Wahnsinn? Nun es gibt sicher hier individuelle Ausprägungen in die ein oder andere Richtung, aber was ist für alle in der Regel gleich?
Antwort: Der täglich andauernde Vergleich von sich selbst mit anderen. Und zwar in den unterschiedlichsten Alltagssituationen, vorwiegend Beruf, Geld und zwischenmenschlichen Beziehungen („Partnerschaft“). Stimmt’s oder hab‘ ich recht?
Nach der täglichen Bestätigung aus allen Ecken und Enden… der tolle Hengst im Job zu sein, nur um dann zu merken, dass man jede Menge Mängel in sich trägt und versucht diese über die Bestätigung von anderen auszugleichen. Anbei bemerkt, das Thema Bestätigung. Wir geben uns zufrieden, wenn wir von jemandem Bestätigung bekommen, dessen Meinung uns eigentlich nicht wichtig ist und den wir für minderwertig halten. Über diesen Satz bitte ich noch einmal genau nachzudenken.
Machen unseren Wert am Geldbeutel fest und prahlen im Bekanntenkreis, wie der diesjährige Urlaub auf Bali war und dass die Nacht 200 Euro gekostet hat. Nur um im selben Moment inder Zeitung zu lesen, wie jemand gerade in Monte Carlo für 200 Euro gefrühstückt hat.
Und um natürlich eines meines Lieblingsthemen nicht zu vergessen: die sozialen Dynamiken in „Partnerschaften“ und zwischenmenschlichen Beziehungen allgmein. Das Thema würde ausarten, wenn ich jetzt hier weiter aushole, aber der tägliche Wahnsinn, wen oder was wir in einer Beziehung zu anderen Menschen suchen/brauchen/fordern, und dann fest davon überzeugt zu sein, dass „wir“ es sind, die so handeln und nicht irgendwelche sozialen Konditionierungen, lässt mir gerade wieder meinen Unterkiefer auf meinem Schreibtisch aufschlagen.
Manipulatives Verhalten, Einfordern von Reaktionen, ergebnisorientiert, uns selbst durch die Augen der anderen sehen. All diese Dinge eben, mit denen wir täglich unser Gehirn f….n.
Erst wenn wir diese Dinge in den Griff bekommen, bin ich davon überzeugt, dass wir bessere Menschen werden können.