Blogger decken auf – Affäre um Alter einer chinesischen Turnerin

Die Olympischen Spiele nach China zu vergeben ist ja auch nach mehr als der Hälfte der Entscheidungen weiterhin umstritten. Dass in China nicht alles so läuft, wie man das im Westen gewohnt ist, war ebenfalls vorher klar und damit abzusehen. Aber inwiefern China mit seinen Sportlern umgeht ist doch immer wieder erstaunlich.

Zunächst die Geschichte mit dem gedoubelten Mädchen bei der Eröffnungsfeier. Zur Erinnerung: Das im TV gezeigte Mädchen hat nur die Lippen zum Gesang bewegt, weil das Mädchen mit der schöneren Stimme zu häßlich war…

Doch nun zu den Turnerinnen. Dass die weitgehend unter 18 sind, war ja selbst von Einäugigen zu erkennen, aber dass da dann auch noch am Alter geschummelt betrogen wird, war ja nicht zu erwarten – oder vielleicht doch. Dank gebürt jedenfalls Mike Walker mit seinem Blog Stryde Hax. In seinem Artikel Hack the Olympics hat der Consultant durch umfangreiche Google-Recherche nachgewiesen, dass die Turnerin He Kexin (何可欣) nicht am 1.1.1992 geboren wurden, sondern erst zwei Jahre später, am 1.1.1994. Damit ist sie unter 16 Jahre alt und nicht für die Olympischen Spiele zugelassen. Die chinesische Regierung hat aber alle entsprechende Unterlagen versucht zu löschen, aber das Internet vergißt nie… Zumindest nicht wenn Google nicht nachhilft. Bei einer zweiten Recherche hat Mike dann noch mehr Informationen herausgefunden, wenngleich die weniger neue Daten zu He Kexin liefern, als vielmehr ein deutlicheres Bild über die Zensur in China ergeben. Hier der Artikel Olympic Hacking Part II – Lets go for Gold.

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Was ich sehr bemerkenswert finde, ist, dass der Spiegel sehr wohlwollend über diesen Blogger im besonderen und Blogger aus den USA im allgemeinen schreibt, während er über die deutschen Blogger ja eher wenig Erbauliches berichtet. Aber dazu ist ja schon alles in meinem Artikel Qualitätsjournalismus vs. die Beta-Blogger gesagt worden.


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