Social Networks für zwischendurch…

Zunächst zum Thema Börsen-Community: Wie ich bereits in unserem Artikel StudiVZ greift durch: BörseVZ nur noch unter b-vz.de erreichbar geschrieben habe, geht StudiVZ weiter gegen Betreiber von VZ-Seiten vor. b-vz hat nun nach der Umbenennung eine eigene Seite für das Verfahren gegen StudiVZ eingerichtet, da finden sich alle Informationen dazu. Inwiefern der Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung Wirkung zeigt, werden wir noch sehen. Ich bin sehr gespannt.

Zum Thema Business-Netzwerke: Über Xing war eigentlich weitestgehend alles gesagt. Ich verweise hier nur auf den Artikel Erfahrungen mit Xing – nützlich oder doch nur ‘nice to have’?. Zu unserem Experiment mit dem fast leeren Profil gibt es eigentlich keine neuen Informationen, die Urlaubszeit scheint noch anzudauern. Aber wir bleiben dran. An dieser Stelle möchte ich aber auch den Artikel Zukunft der Arbeit – Heute hier, morgen dort in der WirtschafsWoche verweisen, wo es heißt:

Für den Arbeitnehmer der Zukunft ist es daher essenziell, in allen wichtigen sozialen Netzwerken im Internet vertreten zu sein und dort neue Kontakte zu knüpfen sowie alte zu pflegen.
Eine Studie der Online-Marktforschung Ciao Surveys kam im Mai 2008 zu dem Ergebnis: Schon heute sind 63 Prozent der Deutschen in mindestens einer Online-Community aktiv, jeder zehnte Deutsche in mehr als fünf. Von den 18- bis 22-Jährigen sind es sogar fast 80 Prozent.
Bisher dienen die virtuellen Welten jedoch meist dem Privatvergnügen: Nur 13 Prozent der 35- bis 44-Jährigen nutzen die Online-Netzwerke auch für berufliche Zwecke.
Ein Fehler: Denn wen man kennt, aber auch wen man nicht kennt, wie man mit anderen kommuniziert, wie groß das eigene Netzwerk und wie breit die Interessen sind – all dies wird auf diesen Plattformen nicht nur transparent, es prägt zunehmend auch das eigene Image.
Die Online-Beziehungen werden zu sozialen Gradmessern. Wer etwa im deutschen Business-Club Xing kaum wichtige Menschen in seinem Netzwerk hat, ist offenbar selbst nicht wichtig.

Besonders den letzten Satz finde ich etwas merkwürdig… das klingt für mich nach einer Art „Online-Schwanzvergleich“ [Entschuldigung für die Wortwahl, aber was treffenderes fiel mir nicht ein]. Aber eigentlich passt es ja zu der These: Online erfolgreich (=viele Kontakte) geht nur, wen man auch Offline erfolgreich (=gute Beziehungen, erfolgreich und weit vernetzt) ist. Worin dann wiederum der Nutzen von Xing besteht, bleibt mir schleierhaft, denn so wenig wie man früher an das Adressbuch eines einflussreichen Managers kam, kommt man heute auf die Xing-Kontaktliste desselben.

Kommen wir zu den „normalen“ Social Networks. Ich habe mir jetzt auch mal Lokalisten und Kwick näher angesehen. Erstaunlich finde ich, dass in beiden Netzwerken das Durchschnittsalter erheblich unter dem von WKW liegt. Während sich WKW wirklich in den Verbreitungsgebieten zum „Volksnetz“ (Robert Basic) aufmacht, siechen die anderen beiden doch eher in der Gruppe der unter 30-jährigen.

Wer sich mal für die regionale Ausbreitung der einzelnen Communities interessiert, sei auf diesen Artikel bei netzwertig.com verwiesen. Dabei fallen StudiVZ, MySpace und Xing auf, die deutschlandweit ähnlich stark vertreten sind. Im Gegensatz etwa zu zu WKW (Rheinland-Pfalz/Saarland), Lokalisten (Bayern) facebook (Hessen) oder Kwick (Baden-Württemberg).

Zum Schluss noch ein kurzer Hinweis auf Spezial-Communities: Heise-Online meldete heute, dass Amazon Shelfari, das Social Network für den mitteilungsbedürftigen Vielleser, kauft. Worin hier der Sinn für Amazon steckt, muss sich erst noch zeigen. Denn über Kommentarfunktion, Wunschliste und Empfehlungsliste sind doch eigentlich alle finanziell verwertbaren Möglichkeiten ausgeschöpft. Naja, mal sehen, was draus wird.


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