Löst das Internet eine neue Gründerwelle aus?
15. Juli 2008 von Redaktion | kein Kommentar
Existenzgründer legen los…Wenn man so die letzten Monate Revue passieren lässt, hat zumindest eine gefühlte Gründerwelle rund ums Internet begonnen. Das was lange als Web 2.0 als was neues für wenige schnelle Unternehmen abgetan wurde, scheint nun auch in der Breite angekommen zu sein. Jeden Tag entstehen neue Projekte im und um das Internet. Das sieht man auch an dem wachsenden Interesse an Businessblogs wie etwa Selbständig-im-Netz oder best-practice-business-blog.
Schnelle und einfache Umsetzung
Neue Ideen lassen sich heutzutage einfacher und schneller umsetzen. Wofür man früher komplizierte Werbekampagnen brauchte, lässt sich heute erfolgreiches Marketing binnen Stunden mit vorgefertigten Angeboten im Internet besser und billiger umsetzen. Der Zugang zu Produkten hat sich ebenfalls deutlich verbessert – so ist es ein Leichtes Elektronik aus Fernost zu kaufen und sie hier zu veredeln und dann teuer zu verkaufen. Der Vertrieb über das Internet und die ganze Abwicklung gehen auch weitgehend IT-gestützt. Selbst die Finanzplanung lässt sich heute in weiten Teilen am PC erledigen und langwierige Beratungen mit Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern beschränken sich aufs notwendige.
Dies war zwar alles schon beim ersten Internetboom zur Jahrtausendwende so, aber irgendwie doch nicht so ganz. Die Technik war damals längst noch nicht so benutzerfreundlich und einfach zu handhaben. Jede „Internetklitsche“ beschäftigte eine Horde von Programmierern. Heute experimentieren selbst Schüler schon mit IT-Produkten, die früher nur für Großkonzerne erreichbar waren. Insofern hat sich die da also schon einiges getan. Ob der einsetzende Internethype auch wieder so endet? Ich denke nicht. Dadurch dass sich die Konzepte viel schneller umsetzen lassen, merkt man auch viel schneller ob etwas nachhaltig funktioniert oder nicht. Insofern bleibt auch keine Zeit große Mengen an Geld zu „verbrennen“, was man den Leute vorher aus der Tasche gezogen hat. Zudem braucht man einfach deutlich weniger Geld.
Immer neue Geschäftsideen?
Ich wundere mich selbst auch immer wieder was einem jeden Tag so an Ideen kommen. Wenn man dazu die Zeit und die Fähigkeit hat, sie auch umzusetzen, dann werden aus Ideen Projekte und aus Projekten richtige Unternehmungen. Wichtig ist, man muss mit sich selbst im reinen sein. Projekte muss man ernst nehmen und nich aus Verlegenheit angehen. Man darf keine unrealistischen Annahmen treffen und sich nicht überschätzen. Über Nacht Millionär, das war einmal und auch da nur für kurze Zeit und für ganz wenige.
Aber nachhaltig erfolgreich sein, das geht im Internet, mit was für Ideen auch immer. Wichtig ist, man muss an sich glauben, man darf sich nicht vom Weg abbringen lassen, auch wenn so manch einer meint: „Selbständig? Du? Such dir doch lieber nen sicheren Job!“ oder „Das willst du machen? Da verdienst du doch kein Geld.“ Mag sein, dass man nicht mit dem ersten Mal supererfolgreich ist, aber man darf sich nicht entmutigen lassen. Mit jeder Idee die man umsetzt kommen neue Erfahrungswerte dazu und es entwickeln Ideen. Mit der Zeit geht man auch ganz anders an Themen heran, als man sich je vorgestellt hat. Man wird unkonventionell. Man denkt freier. Diese Freiheit hat übrigens „Klitschen“ wie Google groß gemacht und lässt sie weiter wachsen. Nun gründet niemand so eben ein neues Google. Aber das Grundprinzip ist meist dasselbe. Da wird etwas seit Jahren oder Jahrzehnten so gemacht, aber warum wird etwas nicht anders gemacht? Oder es ergeben sich durch neue Technologien ganz andere Möglichkeiten. Das ist die Chance für die Kreativen und Mutigen. Gerade das Internet lässt auch undenkbar gehaltene Ideen wahr werden.
Mit großer Bewunderung beobachte ich derzeit die Jungs von mymuesli.com. Die Geschwindigkeit wie hier eine Marke geschaffen wurde und auch wie rasch hier ein nachhaltiger Gewinn erzielt werden konnte ist schon bemerkenswert. Ich staune immer wieder über den großen Erfolg. Wer bisher noch nichts vom Müsli zum selber mixen gehört hat, oder wer sich auführlich über das Geschäftsmodell informieren will, findet bei der FTD eine regelmäßige Berichterstattung. Neben Geschichten aus dem Alltag werden auch Zahlen und andere Details veröffentlicht.
Wer gründet da eigentlich?
Wenn man sich mal anschaut wer da genau gründet, dann sieht man, dass es mehrheitlich diejenigen sind, die mit PC und Internet aufgewachsen sind. Egal ob bei oder nach der Schule oder während oder nach dem Studium. Irgendwie scheint es schon fast zum guten Ton zu gehören. Das ist insofern sehr erfreulich, denn Selbständigkeit oder Unternehmensgründung hatten zu lange und zu Unrecht ein schlechtes Image. Positiv finde ich hierbei, wenn Jetzt, das Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung, einen Artikel über die neuen Gründer mit „Zu Besuch bei den Boybands des Web“ überschreibt. Das zeigt, welche Wertschätzung den Jungunternehmern entgegengebracht wird – auch in althergebrachten Medien. Insofern blicken wir mit Spannung auf die künftigen Unternehmer.