Fehler, die man als Manager nicht machen sollte – Youtube-Skandal bei der Telekom Austria
25. Februar 2009 von Redaktion | kein Kommentar
Bei den Börsenbloggern habe ich ja schon über die Youtube-Skandal bei der Telekom Austria berichtet. Nun will ich das ganze doch nochmal aus einer etwas anderen Sichtweise beleuchten.
Worum geht es überhaupt: Gernot Schieszler, stellvertretender Generaldirektor der Telekom Austria, hat anlässlich des Capital Market Day am 29. Januar vor Analysten erläutert wie man Beamte zum Ausscheiden aus dem Konzern bewegen will. Das Ganze artete dabei aber eher in den Aufruf zum Mobbing aus:
“Unsere Aufgabe ist es, ein Telekommunikationsunternehmen wertsteigernd zu führen, und nicht, die Gärten alter Damen umzugraben. Daher haben wir entschieden, Mitarbeiter aus dem Prozess herauszunehmen. Wenn es nicht möglich sein sollte, diese Mitarbeiter umzuschulen oder in andere Kernbereiche des Unternehmens zu schicken, fangen wir an, sie daheim sitzen zu lassen. Für 4 Monate. Oder 6 – 8 Wochen. Die erste Zeit wird das ganz angenehm sein. Im Februar wollen wir die Mitarbeiter dann anrufen. Dann werden die Leute am Telefon sagen, dass sie krank sind. Dann wird der Arzt kommen und wenn er feststellt, dass sie nicht krank sind werden wir sie verklagen. Das wird dazu führen, dass einige Mitarbeiter mehr das Angebot des “Golden Handshake 2009″ annehmen.”
Hier das Video im schönsten Austrienglish:
Was hat das ganze für Menschen zur Folge, die eine öffentliche Funktion inne haben? In Zeiten von Internet und Youtube, sollte man dreimal besser dreissigmal überlegen, was man wie sagt. Kommunikation ist gerade bei einem geplanten Personalabbau immer eine Frage der Melodie. Davon abgesehen, dass das angekündigte Verhalten unter aller Sau ist, hat sich der gute Mann auch einfach saudoof angestellt. Weshalb er inzwischen völlig zu Recht von seinen Personalaufgaben entbunden wurde. Für eine Entlassung hat es wohl nicht gereicht. Schade, denn sonst hätte sich der Kreis geschlossen… Die Telekom Ausria will übrigens jetzt mit externer Hilfe den Personalabbau sozialverträglich gestalten – wir sind gespannt!