Ryanair und die Frage nach dem Service
4. März 2009 von Redaktion | kein Kommentar
Die beliebte Billig-Airline Ryanair hat die Tage ja mal wieder mit der Diskussion um Toilettengebühr und den Online-Check-in für Gesprächsstoff gesorgt. Dabei dürfte das ganze doch wieder nur ein genialer PR-Coup sein – denn Airline-Chef Michael O’Leary sucht den Weg in die Presse doch immer mit teils seltsam anmutenden Ideen – aber immer mit Erfolg.
Die Frage nach der Kundenorientierung kann man sicher getrost beiseite legen, denn Ryanair setzt konsequent auf die Billig-Schiene: Vom Flughafen abseits der Metropolen, über seltene Flugzeiten bis zu kostenpflichtigem On-Bord-Service. Alles ist unter Kostengesichtspunkten durchgeplant. Und so wie man bereits für Essen und Trinken zahlen muss, wird jetzt eben auch die Toilettennutzung kostenpflichtig. Wenn man es geschickt macht wie die deutschen Autobahnrastätten mit ihren Verzehr-Coupons lässt sich dadurch sicher auch der Umsatz der Bordverpflegung ankurbeln.
Und so wie Aldi noch immer seine Waren auf Paletten anbietet, setzt Ryanair weiter auf preisbewußte Reisende und dementsprechend geringen Komfort. Interessant ist doch, dass Ryanair-Kunden von vornherein wissen, was auf sie zukommt. Und das scheint niemand zu stören. Denn sonst wäre der Erfolg ja nicht so groß. Man spricht ja in der Unternehmensführung immer von der Kosten- oder Leistungsführerschaft – nun Ryanair strebt erstere an – die Lufthansa bspw. letztere. Beide Konzepte werden aufgehen – auch nebeneinander. Das wichtige ist, dass man konsequent bleibt: Von der permanten Kostenkontrolle auf der einen zur permanten Serviceverbesserung auf der anderen Seite. Ich persönlich nutze beide Airlines – je nach Lust, Laune und Ziel.