Wie Vorstellungen und Meinungen unser Leben beeinflussen
4. August 2008 von Thomas Heinrich | kein Kommentar
Zu Beginn meiner Selbständigkeit habe ich mich gefragt, ob ich damit überhaupt in der Lage sei, ein gewisses Einkommen zu erzielen, um damit zunächst mal meine Fixkosten und damit meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Zuvor war ich als Student oder Angestellter immer nur für ein fixes Gehalt von einem Arbeitgeber
beschäftigt. Die Umstellung von einer fixen auf eine 100%ige variable Vergütung als Selbständiger ist vor allem auch eine emotionale Angelegenheit und Ängste kommen auf, mit wieviel man zu Beginn rechnen kann, wie lange es dauern wird, um dahin zu kommen, wie ausbaufähig das ist und ob die Sache von einer gewünschten Beständigkeit sein kann.
Alte Muster erkennen
Aus seiner eigenen Lebenserfahrung (damit ist auch die Erziehung gemeint, das Erwachsenwerden und auch gesellschaftliche Ansichten und Werte) bekommt man jede Menge Meinungen und Vorstellungen mit auf den Weg, die einem später mehr hinderlich als nützlich sind:
1. Ich „verdiene“ nicht mehr Geld, als ich jetzt habe oder bekomme (verdienen ist hier im Sinne der persönlichen Wertigkeit gemeint)
2. Je mehr Geld ich anstrebe, desto härter muss ich dafür arbeiten
3. Ohne großes Wissen und bestimmte Fähigkeiten werde/kann ich nie viel Geld verdienen
Diese Meinungen und Vorstellungen fungierten als Filter, wie ich selbst in Bezug auf Geld und möglichen Verdienst gedacht habe und sorgten dafür, wie ich die Welt in diesem Bereich -und auch in anderen- bisher wahrgenommen habe.
Ich stelle fest, dass diese Punkte bei mir heute immer noch eine gewisse Relevanz haben, auch wenn Sie zunehmend schwächer werden.
Dennoch musste ich daran arbeiten (und tue es immer noch), diese „antrainierten“ Vorstellungen zu ändern, um vorgenommene Ziele auch weiterhin erreichen zu können.
Wie ändert man diese Einstellung?
Ich muss zugeben, dass ich dafür keinen richtigen Plan hatte, geschweige denn bestimmte Methoden, obwohl es diese sicher gibt. Leider habe ich somit auch nicht den ultimativen Tipp. Nur soviel: Es muss aus einem selbst kommen und man muss bereit sein sich selbst in Frage zu stellen.
In meinem Fall war das eher zufällig, da ich mich, wie ja schon an einer anderen Stelle hier im Blog erwähnt, für Poker und Trading an den Kapitalmärkten interessiere. Das sind Bereiche, bei denen man mit Ansätzen und Dogmen aus dem alltäglichen Leben auf die sichere Verliererstraße kommt.
Um das zu vermeiden, muss man sich früher oder später mit sich selbst auseinander setzen, was da eigentlich emotional in einem vor sich geht.
Wer sich mit diesen Dingen beschäftigt, trifft auch auf den Namen Dr. Van K. Tharp, ein Trading Coach, der das Buch Trade your way to financial freedom geschrieben hat. In diesem stehen Sätze, die meine Denkweise nach einiger Zeit komplett verändert haben:
„The reality that we know consists solely of our beliefs. As soon as you change your beliefs, then your reality will change. Of course, what I’ve just said is also a belief. However, when you adopt this belief for yourself, you can begin to admit that you don’t really know what is real. Instead, you just have a model of world by which you live your life…“
Ob das „wissenschaftlich untermauert“ ist, war mir egal. Es setzte ein Prozess ein, der mich heute nicht mehr verstehen lässt, wie ich es jemals anders sehen konnte.
Das Auseinandersetzen mit dieser Sache hat es mir ermöglicht, mein Denken zu ändern und ich kann jedem nur empfehlen, sein Weltbild eher heute als morgen zu überprüfen, egal in welchen Bereichen.