Schuluniformen – jetzt auch in Deutschland?

Ein Thema, das mich schon zu Schulzeiten immer fasziniert hat. Vielleicht auch weil in den im TV oder Kino gezeigten englischen Schulen alle Jungs und Mädels gleich schick (oder uncool) rumgelaufen sind. Ich würde zwar nicht sagen, dass ich unter „Markenterror“ gelitten habe, aber irgendwie waren doch die neuesten Turnschuhe oder die schrägsten Metal-T-Shirts bestimmende Themen.

Nun will also eine Offenbacher Schule einheitliche T-Shirts und Kapuzenjacken für die Klassen 1 bis 6 einführen. Damit soll auf die soziale Struktur Rücksicht genommen werden. „Wir beschränken uns auf T-Shirts und Jacken, so dass die Individualität bei der Kleidung nicht verlorengeht“, zitiert die FAZ eine Elternbeirätin. Ob aber wirklich mit einem einheitlichen T-Shirt die soziale Herkunft verschleiert werden kann, wage ich doch zu bezweifeln. Wenn man den Schritt in Richtung Schuluniform gehen will, wofür es neben der sozialen Frage sicher auch Argumente wie Teamgeist und Identifikation mit der Schule gibt, dann sollte man den Schritt ganz gehen.

Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass die englischen Schüler wegen der Uniform einen „Knacks“ weg hatten. Kinder aus sozial-schwachen Familien würden sich durch die Uniformen problemlos in das Klassenbild einfügen und so einer Stigmatisierung wegen ihrer Herkunft entgehen. Damit sind auch sozial-durchmischte Schulen leichter durchzusetzen. Daneben würde sich für alle Schüler das Verhältnis zur späteren Arbeitswelt verbessern. Denn wenn schon in der Schule ein Anzug getragen wird, dann ist der Bezug zum späteren Arbeitsleben und damit in vielen Fällen im Anzug IMO eher gegeben. Außerdem wüßten die Jungs dann weit vor dem Abschlussball, wie man eine Krawatte zu binden hat.


Kommentarfunktion ist deaktiviert