Oldtimer für den Alltag werden immer beliebter – Boom bei H-Kennzeichen

[ad#Google Adsense XL_rechts]Der Markt für Oldtimer ist ja eigentlich eher was für den kauzigen Liebhaber alter Technik, so könnte man zumindest glauben. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat nun erstmals eine detaillierte Auswertung der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen durch das Kraftfahrt-Bundesamt durchführen lassen und dabei erstaunliche Zahlen zu Tage gebracht. Demnach ist die Zahl der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf rund 210.000 Fahrzeuge gestiegen. Davon sind rund 90 Prozent Pkw (188.360), der Rest teilt sich auf Krafträder (7.691), Nutzfahrzeuge (6.553), Zugmaschinen (5.470) und sonstige Fahrzeuge (1.880) auf. Bemerkenswert ist dabei, dass es sich um Fahrzeuge handelt, die allesamt noch straßen- und damit auch alltagstauglich sind. Die wirklich hochkarätigen Oldtimer, etwa aus der Vorkriegszeit, dürften in dieser Statistik garnicht enthalten sein, da sie nur selten vollständig angemeldet sind.

Die Kriterien für einen solchen Oldtimer mit H-Kennzeichen sind auch nicht so leicht zu erreichen. Das 1997 eingeführte H-Kennzeichen soll schließlich das “kraftfahrzeugtechnische Kulturgut in der Bundesrepublik” schützen. Dazu muss das Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt sein. Daneben muss das Erscheinungsbild des Fahrzeugs seit der Auslieferung weitgehend unverändert sein und ingsesamt einen guten Pflege- und Erhaltungszustand vorweisen. Für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen fällt dann auch nur ein einheitlicher Kfz-Steuersatz von 191,73 Euro an. Besonders für große Städte interssant: Fahrzeuge mit H-Kennzeichen haben zu Umweltzonen freie Zufahrt! Somit sichert man sich also auch ohne nervige Umrüstungen Allzeit freie Fahrt.

Zurück zu den Oldtimern an sich. Wenig überraschend fällt die Modellauswahl bei den Fahrzeugen mit H-Kennzeichen aus: Der VW-Käfer steht mit 23.380 Fahrzeugen mit Abstand auf Platz eins der Rangliste. Dann folgen einige Klassiker von Mercedes-Benz: Der „Strich-Acht“, die Baureihe W114/W115, mit 6.094 Einheiten. Dann folgen die Vorgängermodelle W110 und W111, die sogenannte „Heckflossen“, mit 4.843 Fahrzeugen. An vierter Stelle kommt das 70er und 80er Jahre Kultcabrio Mercedes SL (Baureihe W107), der Nachfolger der legendären Pagode, mit 4.550 Einheiten. An fünfter Stelle folgt dann mit dem Porsche 911/912 ein echter Sportwagenklassiker mit 3.949 Einheiten. Insgesamt führt bei den Pkw-Modellen Mercedes-Benz mit 43.839 Einheiten (23,3 Prozent) die Rangliste an. Danach folgen Modelle von Volkswagen mit 34.970 Einheiten (18,6 Prozent), Opel mit 15.125 Einheiten (7,2 Prozent), Ford mit 9.909 Einheiten (4,7 Prozent) und Porsche mit 9.465 Einheiten (4,5 Prozent). Gerade die einstigen Luxusmodell der einschlägig bekannt Marken sind dabei auch unter dem Gesichtpunkt Sachwertinvestition interessant. Gut gepflegt und mit einer guten Werkstatt im Rücken lassen sich Werte neu schaffen bzw. sogar richtig lukrative Investionen tätigen. Schließlich sind “Klassiker” seit Jahren immer wieder gefragte Modelle, deren Preis sich von DM zu Euro fast eins-zu-eins gesteigert hat.

[ad#Google Adsense L_links]Wer sich neu für das Thema Oldtimer interessiert sei einmal auf die Initiative Kulturgut Mobilität e.V. sowie den DEUVET Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge e.V. verwiesen. Und wer vielleicht Lust auf einen Oldtimer bekommen hat, sei einmal auf den “Neu”-Oldtimmer W126, die 80er Jahre S-Klasse von Mercedes-Benz, hingewiesen. Die ersten Jahrgänge kommen so langsam in die Reichweite der H-Kennzeichen. Schöne und weniger schöne Geschichten rund um diese Modellreihe gibt es bei fünfkommasechs.de.

Dieser Beitrag erschien zunächst bei dieboersenblogger.de.


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