Wenn die Deutsche Bahn den Journalisten das "Wulffen" mit der BahnCard einfach untersagt…

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Ja, wir Journalisten sind alle Schmarotzer. Und dann auch noch…Stopp. Ich lasse meinen Zynismus und fange noch einmal von vorne an. Also: Am letzten Freitag bekam ich einen Brief von der Deutschen Bahn.

Inhalt: Ab Mitte April gibt es keinen „Journalisten-Rabatt“ mehr auf die BahnCard, sprich der Monopolist streicht einen Großkunden/ einer Branche mit über 7000 Menschen die bisherigen Konditionen (soviele Journalisten nutzen die BahnCard) – um mehr geht es nämlich nicht. Das wäre so, als ob der ADAC auf einmal seine für die Mitglieder ausgehandelten „Rabatte“ bei Tankstellen, etc. einfach egalisiert. Tut er aber nicht, die DB macht das. Und zwar mit folgendem scheinheiligen Kommentar:

„…nicht nur die Medienwelt hat sich grundlegend verändert, auch die gesellschaftliche Sicht der Dinge wandelt sich, ebenso die Diskussionen innerhalb des journalistischen Berufsstandes.” Und daher….“…all dies berücksichtigend, hat die Deutsche Bahn entschieden, den Journalistenrabatt auslaufen zu lassen.” Aha. Jetzt wissen wir es. Die Bahn als neuer „Platon 2.0“ in der Polis Deutschland.

Nun, dachte ich mir, ich muss da mal anrufen, bei der DB in Berlin. Gesagt, getan, am Freitagmittag hatte ich dann auch einen „elanvollen Kollegen“ von der Presseabteilung der Bahn am Telefon. „Joaaa, der fällt weg, der ist nicht mehr zeitgemäß. Das haben uns viele Menschen in den letzten JAHREN (nicht Wochen, nein Jahren..) immer wieder gesagt“. Auf die Frage, was denn „zeitgemäß“ sei und wer diese „Menschen“ sein, etwa Journalisten, Politiker oder Verbraucher sagte er dann. „Joa, alle halt, verstehen Sie?“ Ich fand das klasse….und dachte mir noch, wie lustig es doch sein muss, wenn dieser Konzern wirklich einmal an die Börse geht, wie dann die IR-Abteilung „mit Bedacht“ ihre Worte am Telefon wählt…

Na gut, dachte ich, haken wir es einfach mal als pure pseudohafte arogante Ethik-PR-Aktion eines Monopolisten ab, dem es einfach nur egal sein kann, wer mit ihm auf seinen Gleisen fährt. Doch dann kam der erste Bericht zu dieser Sache auf. Zugegeben nicht so öffentlich, eher im Dunstkreis der „Meinungsmacher“. Und da konnte ich mich dann doch nicht beherrschen und schrieb einen Kommentar…

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Ja, und das Ergebnis muss ich sagen, hat mich dann doch erstaunt. Nicht nur, dass sich aus scheinbar puren Sozialneid ein Journalist von einem Grafiker anhören muss, dass er nie Rabatte bekommt, sondern auch die Art, wie auf BEIDEN Seiten argumenttiert wird. Einfach mal hier klicken und die ganzen Posts lesen. Und dann?

Dann wird man wissen, auf welcher Seite man jeweils steht und dann wissen wir auch, dass „wir“ Journalisten in den vergangenen drei Monaten in „Causa Wulf“ es völlig übertrieben haben könnten. Denn das Ergebnis sieht man jetzt:

Ein Nachrichtensender wie n-tv ist seit Wochen einfach nur geil darauf, jeden Tag den Leuten durch teuere Telefongebühren das Geld aus der Tasche zu ziehen, mit der „täglichen Wulf“-Frage und die Deutsche Bahn spielt sich nun als Ober-Moralist auf und hat den Journalismus „zeitgemäß“ per se mal neu definiert. Und das alles, weil wir ALLE „wulfen“, ist es nicht herrlich…? Ich bin auf die Posts in diesem Blog dazu ehrlich (ohne Zynismus) gespannt.

 


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